Ein Workshop zu „Jüdisches Leben heute“ im Jüdischen Museum
Eine Gruppe interessierter Schülerinnen aus dem Leistungskurs Geschichte (Q3) sowie die Bewerberinnen des abgesagten Israelaustauschs besuchten mit ihren Lehrerinnen Ricarda Wawra und Julia Füller das Jüdische Museum in Frankfurt. Dort nahmen sie an einem Workshop zum Thema „Jüdisches Leben heute“ teil, der ihnen einen vielfältigen Einblick in jüdische Gegenwartskultur ermöglichte.
Im Laufe der Veranstaltung wurde den Schülerinnen deutlich, dass jüdisches Leben längst nicht nur über religiöse Praxis definiert wird. So reflektierten sie in der Abschlussrunde, dass jüdische Identität „vor allem von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Vielfalt geprägt ist und es wichtig ist, Traditionen lebendig zu halten und offen miteinander im Austausch zu sein.“ Eine Teilnehmerin hob hervor, dass es im Judentum „nicht immer allein um den strengen Glauben an Gott gehen muss, sondern dass er auch eine Gemeinschaft für viele jüdische Menschen darstellen kann“. Sie habe außerdem mitgenommen, „dass der jüdische Glaube individuell ausgelebt werden kann und die Bevölkerung mehr damit in Kontakt kommen müsste, um dies weiterzutragen und kennenzulernen.“
Besonders eindrucksvoll war für viele die Erkenntnis, „dass Judentum vielfältiger ist, als man denkt“ und „dass man auch jüdisch sein kann, ohne an Gott zu glauben“ – wobei es häufig stärker um Gemeinschaft und Individualität gehe, „als um den Glauben an sich“.
Der Workshop knüpfte inhaltlich an zentrale Vorgaben des hessischen Kerncurriculums an, insbesondere an die Beschäftigung mit religiöser und kultureller Vielfalt sowie der Bedeutung historischer Erfahrungen für gegenwärtige Identitäten.
Für die Schülerinnen bot der Tag nicht nur eine fachliche Vertiefung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, interkulturelles Verständnis zu entwickeln und Perspektiven für einen zukünftigen Austausch zu stärken.